Nistkastenpflege
Die Nistkastenpflege
sollte sich grundsätzlich auf den äußeren Dachpappenmantel und die
intakte Aufhängung der Röhre beschränken. Das Milieu während der
Jungenaufzucht ist sehr empfindlich. Durch eine zu geringe Einstreu in
eine neue Röhre bzw. durch die spätere unsinnige Entfernung und Reinigung
der natürlichen Nestunterlage wird es aus dem Gleichgewicht gebracht.
Seit 1982 habe ich die
Niströhren nicht mehr gereinigt und dabei die Erfahrung gemacht, dass
keine Kloake mehr entsteht. Der natürliche Gewölleberg (d) saugt
übermäßige Feuchtigkeit auf.
Aufhängung
von Nistkästen
(Meine
Erfahrungen mit der Aufhängetechnik)
Die Niströhre sollte in
drei bis fünf Metern Höhe aufgehängt werden. Dabei muss darauf geachtet
werden, dass die Öffnung nicht nach Westen zeigt. Zur Anbringung ist
jeder Baum geeignet. Die Röhre darf nicht über offenen Gewässern, Bächen
oder Gräben aufgehängt werden.
In der gängigen
Literatur wird noch immer empfohlen, Steinkauzröhren auf einem Ast
zu befestigen (siehe Skizze 3). Begründet wird dies damit, dass Jungtiere
so besser vor dem Herunterfallen geschützt seien. Diese Art der Montage
hat aber meines Erachtens gravierende Nachteile:

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Jeder Ast wächst in der Stärke und die Befestigung wird dabei
zwangsläufig unter Spannung gesetzt bis sie reißt.
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Zwischen
Ast und Röhre bleibt es feucht, so dass das Holz der Röhre schnell fault
und auch der Baum in Mitleidenschaft gezogen wird.
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Die Röhre ist immer mehr oder
weniger nach hinten geneigt, da es kaum waagerechte Äste gibt. In der
Folge regnet es in den Eingangsbereich.Zudem werden Einstreu und
Gewölle nach hinten getreten und die Kot aufsaugende Fläche verringert
sich.
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Für eine hängende
Montage der Röhre (siehe Skizze 4) spricht hingegen, dass
a) alle oben genannte Nachteile entfallen.
b) die Niströhren wesenlich länger benutzt werden können und nach 20
Jahren noch voll funktionsfähig sind.
Das Argument,
heruntergefallene Jungtiere könnten den Brutplatz nicht mehr erreichen,ist
so nicht haltbar. Nach meinen Beobachtungen werden bei beiden
Aufhängetechniken die Jungkäuze ohne Unterschied flügge. Wesentlich
wichtiger ist, dass inder Nähe des Brutbaumes ein passender Unterschlupf
vorhanden ist (Holzstapel, Steinhaufen etc.).
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